Im Herzen Flip-Flop

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Was braucht er?

Fettnippel

Er gibst so einige Fettnippel, die man dem „Großen“ immer mal wieder schmieren darf.

Diverse Öle für diverse Funktionen 

Man darf nicht vergessen, dass dieses Auto eigentlich ein Traktor ist und er braucht einfach viel Schmiere, um seine Geländegängigkeit zu behalten. 

„Unser Land Rover Defender 300Tdi (Bj. 1998) – eine Liebeserklärung mit Schraubenschlüssel“

Also, wir fahren einen Defender 300Tdi von 1998. Ein Auto, das man nicht einfach besitzt – man adoptiert es und verpflichtet sich, es mit Öl, Zuwendung und Flüchen zu versorgen.

Teile: Zum Glück gibt’s Ersatzteile in Hülle und Fülle – vermutlich mehr als für moderne SUVs. Wenn mal wieder was tropft (was es IMMER tut), müssen wir nur kurz überlegen: “Ist das Diesel, Öl oder Kondenswasser vom Kaffee, den wir im Motorraum verschüttet haben?” Aber keine Sorge: alles, was abfällt, kann man mit dem richtigen Katalog und einer Kreditkarte nachbestellen.

Pflege: Pflege bedeutet beim Defender nicht Politur und Waschanlage. Nein, Pflege heißt: regelmäßig nachsehen, ob noch alle Schrauben dran sind, ob die Elektrik heute Lust hat zu funktionieren, und ob der Rost gerade wieder Appetit auf Karosserieblech bekommen hat. Kurz gesagt: er wird nicht gewaschen, er wird geölt.

Instandhaltung: Ein Defender ist eigentlich wie ein Haustier. Man muss ihn füttern (mit Diesel, Öl und Liebe), ab und zu impfen (neue Filter, Bremsen, Gelenke), und wenn er krank ist, darf man selber Doktor spielen. Die gute Nachricht: man braucht nur drei Werkzeuge – 13er Schlüssel, Hammer, Kabelbinder. Der Rest ist Improvisation.

Regen: Wer einen Defender fährt, braucht keinen Wetterbericht. Wenn es draußen regnet, regnet es drinnen nämlich auch. Mal ein Tropfen auf den rechten Fuß, mal ein Rinnsal an der Türdichtung, manchmal sogar ein kleiner Indoor-Wasserfall am Dachfenster. Aber hey – das ist kein Mangel, das ist britisches Feature: automatische Innenraum-Bewässerung. Praktisch für Zimmerpflanzen auf der Mittelkonsole.

Geräusche: Jeder Defender hat seine eigene Sinfonie. Quietschen, Klackern, Rasseln – das gehört alles zum Charakter. Wenn es mal ruhig ist, wird’s gefährlich – dann ist wahrscheinlich was abgefallen.

Lenkung: „Präzision“ ist ein Fremdwort. Mehr so: „Ein bisschen links einschlagen und hoffen, dass er irgendwann reagiert.“

Heizung & Lüftung: Entweder kocht man wie in einer finnischen Sauna oder friert wie in der Arktis. Mittelweg? Gibt’s nicht.

Komfort: Sitze wie Kirchenbänke, Geräuschpegel wie im Helikopter. Aber wer Defender fährt, braucht keine Wellness.

Stauraum: Innen mehr Winkel, Ecken und unpraktische Flächen als in einem schwedischen Möbelhaus. Perfekt, um Dinge für immer zu verlieren.

Langstrecke: Bei 100 km/h schreit der Motor, die Fenster pfeifen, und man selbst überlegt, warum man nicht mit dem Flugzeug gefahren ist.

Winter: Heizung braucht manchmal länger als der Motor. Scheiben beschlagen gerne so, dass man innen und außen gleichzeitig wischen muss. 

Sommer: Dachluken = perfekte Lüftung. Aber wehe, die Dichtung sagt „Tschüss“ – dann regnet’s auch bei Sonne, weil Kondenswasser runterläuft.

Britische Eigenheiten: Elektrik (Lucas, Prince of Darkness): Sicherungen, die wie Glühwürmchen leben – kurz aufleuchten und sterben.

Tropfen: Ölverlust ist kein Problem, sondern ein Feature: „Ein Defender verliert kein Öl, er markiert sein Revier.“

Rost: Der unsichtbare Mitfahrer. Er frisst leise, aber zuverlässig.

Werkzeugkasten: Gehört IMMER ins Auto, so wie andere das Warndreieck mitführen.

Community: Triffst du einen anderen Defender, wird gegrüßt – egal ob auf der Straße oder am Supermarkt. Man fühlt sich wie in einem geheimen Club.

Emotionen: Man flucht beim Schrauben, schwört, ihn zu verkaufen … und streichelt ihn dann doch wieder liebevoll über die Motorhaube.

Und das Beste: Wenn er dann doch mal wieder läuft wie er soll, tuckert der 300Tdi mit seinem ehrlichen Dieselsound durch die Gegend, als wolle er sagen: „Siehst du, ich war nie kaputt – ich wollte nur Aufmerksamkeit.“


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