Westalpen
Wieder Franzosenland
Tag 5:
Runter von Sestriere, kurzer Stadtbummel in Briançon: malerische Altstadt, viele kleine Läden, charmant – und preislich im Bereich „Luxuswanderung“.
Bei Guillestre dann die große Wiedersehensszene: Manuel im Kletterurlaub.
Tag 6:
Er klettertet und wir wählten statt Klettern die Königsdisziplin „nix tun am Fluss“.
Tag 7:
Am nächsten Tag ging es Richtung Embrun und gleich zur ersten Offroad-Strecke am See. Dort testeten wir, wie viel Böschungswinkel zu viel ist. Rücklichter futsch. Natürlich haben wir Ersatz, die Sache mit dem Böschungswinkel war uns klar. Vorbereitung ist alles.
Zum Glück fanden wir einen Schattenplatz für den Schraubereinsatz.
Tag 8:
Der Profi repariert seit gestern Abend am Kabelbaum. Irgendwie hat es die Sicherung weggebrannt und wir suchen die Ursache.
Italien: Piemont
Runter vom Fort Foens, kurz die Zivilisation auf der Autobahn gegrüßt, dann direkt wieder hoch: Colle delle Finestre.
Bevor’s ernst wurde, noch schnell das Waschfass ausgeleert. Der Rüttel-„Schleudergang“ hat sie sehr sauberer gemacht.
Dann die Strada dell’Assietta:
Alte Forts, Kühe grasen, Murmeltiere hüpfen rum, Schmetterlinge fliegen, Grashüpfer tarnen sich im Grün.
Doch das Fazit: Wir sind viel zu lang gefahren für einen Tag.
Übernachtet wurde vor der Abfahrt nach Sestriere – Sonnenuntergang links, Mondaufgang rechts.
Die Wäsche? Fast trocken!
Franzosenland & Ciao Italien
Tag 2:
Wir wollten eigentlich nur den Kamm überqueren. Stattdessen: Baden im Fluss, Wäsche waschen zwischen Kuhfladen und der Erkenntnis, dass Gletscherwasser keine Rücksicht auf empfindliche Körperteile nimmt.
Dann: optimistischer Aufstieg. Die Piste meinte irgendwann: „Bis hierher und nicht weiter.“ Gut. Plan B.
Plan B: Likör trinken mit wildfremden Franzosen, die eine Hütte in der Sackgasse bewohnen, als wäre es ein 4-Sterne-Berg-Spa.
Konversation irgendwo zwischen Zeichensprache, Alkohol und „C’est la vie“.
Am Ende kein Kamm, aber ein Vollprogramm:
Wasser, Wahnsinn, Wandersackgasse….Läuft. Nur halt anders.
Tag 3:
Heute war’s soweit: Die Offroadkarte hat nicht gelogen.
Die Strecke war tatsächlich so, wie sie immer tut: steil, ruppig, grandios.
Der „Dicke“ (a.k.a. Land Rover 130) durfte mal richtig arbeiten – besonders beim Aufstieg über die alte Skipiste.
Geröll, Kehren, Schweiß. Auf allen Seiten.
Oben dann: Monte Jafferau.
Aussicht? Unverschämt gut. Fast schon kitschig.
Wind im Gesicht, Staub auf der Zunge – und das Gefühl, dass sich jeder Höhenmeter gelohnt hat.
Boxenstopp an der Baraccamento della Colletta Jafferau: windschief, charmant, einsam.
Übernachtet haben wir am Fort Foens – wie es sich gehört 🥳.
Offroad light
Irgendwo zwischen Geröll, Gegenverkehr und fragwürdiger Wegführung fragen wir uns, wer eigentlich diese Offroad-Karten schreibt. „Leichte Strecke“ stand da. Leicht für wen? Für Ziegen? Für spirituell gefestigte Dacia-Duster-Fahrer?
Mit dem Land Rover 130 jedenfalls war’s… sagen wir: interessant. Nicht technisch anspruchsvoll im klassischen Sinne, aber dennoch mit Unterhaltungswert.
Aber gut – herrliche Berge, kurze Wanderungen, viel Platz für Gedanken. Und ja: Auch für Kreativität.
Manchmal fragt man sich, ob man einfach zu viel erwartet von diesen „offiziellen“ Routen – oder ob der Begriff Offroad inzwischen auch für Ikea-Parkplätze verwendet wird. Jedenfalls: wir sind runtergekommen. Der Landy auch – mit ein bisschen mehr Charakter als vorher.
Auf dem Weg zu den Westalpen
Also, erstmal tief durchatmen: Lac de Vouglans – türkisblau wie ein Gletscherlutscher und ruhig wie ein schlafender Dachs. Ein perfekter Ort, um den Kopf zu lüften und sich langsam dem Zustand “halber Zen-Mönch im Chill-Modus” zu verwandeln.
Jetzt also: Pampa-Time.
Kein Empfang, kein Stress, keine Termine – außer vielleicht mit einer Kuhherde, die prüfend guckt, ob wir neu sind in der Gegend oder einfach nur schlecht frisiert.
Und was die Alpen angeht: Die können ruhig noch ein bisschen warten. Die stehen da eh schon seit ein paar Millionen Jahren rum – da machen ein paar Tage mehr oder weniger auch keinen Unterschied. Wenn wir kommen, freut sich der erste Pass bestimmt und winkt mit einer steilen Serpentine.